Mehrfamilienhaus

An der Silberspitze 2-6, 01900 Großröhrsdorf

 

Bauherr:

Wohnungsbaugenossenschaft Radeberg und Umgebung eG

2016 - 2018

Fragen zum Projekt?

Steffen Hippel

Steffen Hippel
Dipl.-Ing. Architekt AKS, Sachverständiger für Nachhaltiges Bauen, Projektplanung

Tel.: 0351 5019306-281
Fax: 03731 2024-20


Das Mehrfamilienhaus wurde ca. 1950 errichtet und seitdem auch in dieser Funktion genutzt. Die vorher zum Großteil genutzten Wohnungen des 3-stöckigen Mehrfamilienhauses in Großröhrsdorf der Wohnungsbaugenossenschaft Radeberg und Umgebung eG sollten saniert und modernisiert werden. Neben der energetischen Sanierung der Fassade und obersten Geschossdecke nach EnEV, sollten die Wohnungen Balkone erhalten und in Teilen bzw. komplett saniert werden. Die Möglichkeit der barrierefreien Erschließung bis zum 2. Obergeschoss sollte ebenfalls in die Planung mit einbezogen werden. In den 5 leerstehenden Wohnungen wurden teilweise Grundrissänderungen geplant. 4 Wohnungen wurden zu 2 große Familien-Wohnungen zusammengelegt. Die 3 Hauseingänge besitzen den gleichen Aufbau und sind baulich voneinander abgetrennt.

 

Die Architekten und Ingenieure von Phase 10 planten hierbei folgende Baumaßnahmen:

- Wärmedämmung der kompletten Fassade und der obersten Geschossdecke nach EnEV

- Anbau von zusätzlichen Balkonen an der Südseite inkl. Einbau von barrierefreien Balkontüren

- Instandsetzung und geringfügige Ausbesserungen am Dach

- Abdichtung der Kelleraußenwände, Rückbau der Kellerabgänge Südseite, Erneuerung sämtlicher Kellerfenster

- Einbau einer zentralen Heizungs- und Wärmeversorgung, da vorher jede Wohnung dezentral versorgt wurde

- Anbindung aller Wohnungen an die neue Heizungs- und Warmwasserversorgung Ertüchtigung Brandschutz

- Möglichkeiten der Barrierefreiheit bis ins 2. Obergeschoss, Einbau von Assistenzsystemen

- Verbesserung der Eingangssituation

- Wiederherstellung und Aufwertung der Außenanlage (umgehender Fußweg, Sitzecke, Wäschestangen, Parkplätze)

- Erstellung von Varianten für barrierefreie Erschließung Grundrissanpassung, Fassadengestaltung, Balkone und Eingangssituation

- Einbau von Photovoltaik und Solarthermie auf dem Dach, Nutzung durch die Bewohner z. B. für Hauslicht oder Treppenlift

- Gestalterisches Gesamtkonzept und Farbkonzept für Fassade, Balkone und Vorhäuser

Die Sanierung des Treppenhauses sah vor diese durch ein stimmiges Farbkonzept neu zu gestalten und gleichzeitig zur besseren Erkennbarkeit der einzelnen Geschosse an den Wänden auf Eingangsebene Wandbeschriftungen anzubringen, um somit ein altersgerechtes visuelles Leitsystem durch Aufmerksamkeitsfelder zu generieren. Eine weitere wesentliche Neuerung wurde der Einbau je eines Treppensitzliftes pro Aufgang, beginnend im Erdgeschoss bis zum 2. OG. Dieser ermöglicht den Bewohnern einen barrierefreien Zugang in ihre Wohnungen. Der Lift kann dabei nur mit einem passenden Schlüssel benutzt werden. Dieser wird entsprechend an die bedürftigen Bewohner ausgegeben und schützt den Lift so gegen unbefugte Benutzung.

Treppenlift in Sachsen einmalig

Im Zuge der Sanierung wurden die Treppenhäuser mit Sitzliften mit Bodenschienen ausgestattet. Durch nachträglichen Einbau eines Treppenlifts durfte die Funktion der notwendigen Treppe als Rettungsweg nicht beeinträchtigt werden. Um eine Baugenehmigung zu erhalten, mussten die Architekten und Ingenieure von phase 10 zahlreiche Vorschriften umsetzen und die Planung perfektionieren, um für die Bewohner die Wohnsituation zu erleichtern und das Gebäude barrierefrei zu gestalten. Dieser Treppenlift im öffentlichen Bereich ist in Sachsen einmalig.